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Von Lokal zu Global: Wie die Lokalisierung von Mobile Apps die Welt erobern kann

Von Einav Mor-Samuels
Mobile app localization: Featured sqaure

Ob wir von zu Hause aus oder im Büro arbeiten – wir verbringen viel Zeit auf Slack. Diejenigen von uns, die regelmäßig mit Slack arbeiten, kennen und lieben Slack für die Witze, Anekdoten und regionalen Redewendungen, mit denen die App ihre Nutzer:innen täglich begrüßt.

Es stellt sich die Frage, wie ein Unternehmen wie Slack mit seinen Nutzern auf der ganzen Welt so erfolgreich in Verbindung treten kann. (So sehr, dass das Unternehmen Nutzer in mehr als 150 Ländern verzeichnen kann.) 

Die Antwort lautet Lokalisierung. In ihrem Blog schreibt Anca Greve von Slack: „Lokalisierung schafft Vertrauen bei unseren Kunden in einer Sprache, die sie verstehen, mit kulturellen Referenzen, die ihnen vertraut sind.“

In einer globalen Smartphone-Ära handelt es sich um eine Billion (ja, mit einem B) US-Dollar. Und mit 118 Milliarden US-Dollar (ja, mit einem M) der Billionen-Dollar-Industrie, die über Apps generiert werden, kann die Lokalisierung von Mobile Apps Ihre App buchstäblich in die Höhe treiben.

Der beste Weg zu einer globalen Präsenz ist die Lokalisierung Ihrer App in verschiedenen Sprachen und Ländern. Mit der richtigen Lokalisierung einer Mobile App öffnen Sie die Tür zur 118 Milliarden US-Dollar schweren Industrie und positionieren Ihre App weltweit an der Spitze.

Was ist die Lokalisierung einer Mobile App?

Hierbei handelt es sich um die Anpassung der Funktionen und der Schnittstelle einer App für globale Märkte. Die Stärke der Lokalisierung liegt in der Möglichkeit, Ihre App Millionen von neuen und potenziellen Nutzern weltweit zur Verfügung zu stellen.

Die Lokalisierung einer Mobile App ist mehr als nur eine Übersetzung, denn sie berücksichtigt auch sprachliche und kulturelle/technische Unterschiede. Ziel ist es, die App so zu duplizieren, dass sie so aussieht und funktioniert, wie sie ursprünglich für ihre Mutter- und Zielsprache erstellt wurde.

Hier ist ein großartiges Beispiel für eine Web- und Mobile-Commerce-App, die gleichzeitig lokalisiert und globalisiert wurde:

Beispiel einer App-Lokalisierung
Quelle: Shopify

Shopify möchte Unternehmern die Möglichkeit geben, Online zu verkaufen und erleichtert ihnen daher die Lokalisierung. Auf dem linken Foto wird ein britischer Kunde zu einer externen Website des Einzelhandels weitergeleitet. Auf der rechten Seite wird der kanadische Kunde angewiesen, „in den Warenkorb“ zu legen und direkt auf der Website einzukaufen. Die Lokalisierung kann so einfach sein wie eindeutige Code-Tags (do_not_sell_to_UK), die die Absicht nahtlos an jeden Standort weitergeben.

Warum ist die Lokalisierung von Mobile Apps in einer globalen Ökonomie wichtig?

Best Practices der App-Lokalisierung

Im Grunde genommen ist die Lokalisierung einer App der Zugang zu Nutzern, die Ihre Sprache nicht sprechen. Aber das ist noch nicht alles: Die Lokalisierung in einer globalen Ökonomie ist aus drei Gründen ein Muss:

1. Verbesserung der internationalen User Experience

Unterschätzen Sie niemals die Power einer positiven UX. Heutzutage verbringen Nutzer:innen täglich durchschnittlich 4,8 Stunden auf Mobile Apps. AppsFlyer bietet eine Menge von Materialien über die Bedeutung von UX , Ihre App und wie Sie diese 4,8 Stunden nutzen können. 

Wenn es um Ihre internationalen Nutzer:innen geht, ist die Lokalisierung Ihrer Mobile App noch nie so wichtig gewesen wie heute. Mithilfe einer sorgfältig übersetzten App können Sie einen neuen Markt erschließen, indem Sie positive Erfahrungen für Ihre Kundinnen und Kunden schaffen, die dann für Ihre App werben werden. 

Und wenn Sie uns nicht glauben, hat Google festgestellt, dass „89 % der Leute eine Marke nach einem positiven Markenerlebnis auf Mobile weiterempfehlen würden“.

2. Verstärkung Ihres App-Store-Auftritts

Aber das Wichtigste zuerst. Um wirklich global zu werden, braucht man auch eine weltweite Zielgruppe. Genau aus diesem Grund bieten der iTunes App Store und der Google Play Store Optionen, die Ihnen und Ihrer App helfen. 

Der iTunes App Store ist in 175 Ländern und 40 Sprachen verfügbar, während Google Play in über 190 Ländern verfügbar ist. 

iTunes bietet Apple-Developers einen schrittweise Guide zur Erstellung einer lokalisierten mobilen App. Es bietet sogar den Xcode-Export für die Lokalisierung. Dadurch können Developers Lokalisierungen für die Regionen und Sprachen exportieren, die sie unterstützen möchten. 

Google bietet Android-Developers eine Anleitung zur Übersetzung und Lokalisierung ihrer Apps. Anstelle eines Exporters ermöglicht Google das „Hinzufügen von Übersetzungen für die Store-Listing-Seite Ihrer App, APK-Dateien, Strings oder In-App-Produkte. Sie können sie selbst hinzufügen oder sie über die Play Console kaufen und einsetzen.“

Unterm Strich vergrößert die Lokalisierung Ihrer Mobile App das Netz Ihrer potenziellen Nutzer:innen. Jetzt können mehr Leute Ihre App mit Hilfe von Keywords in ihrer Muttersprache finden, wodurch die Tür für die Welt geöffnet wird (und hoffentlich Ihre App installiert wird).

3. Steigerung des internationalen App-Engagements

Untersuchungen haben ergeben, dass 78 % der Mobile-Kunden mit höherer Wahrscheinlichkeit einen Kauf tätigen, wenn der Online-Shop lokalisiert ist. Damit Ihre App wettbewerbsfähig bleibt und schließlich eine weltweite Präsenz erreicht, ist die Lokalisierung einMuss.

Was ist der Unterschied zwischen der Lokalisierung und der Internationalisierung von Mobile Apps?

App-Internationalisierung hört sich an, als wäre es ein Synonym für App-Lokalisierung, doch obwohl die beiden Prozesse miteinander verwandt sind, sind sie nicht dasselbe. Bei der Internationalisierung geht es um die Anpassung des Codes, während bei der Lokalisierung die Inhalte angepasst werden.

Die App-Internationalisierung verstehen

Internationalisierung (oft mit i18n abgekürzt) ist die Methode zur Erstellung Ihres Codes vor der Lokalisierung. 

Ein wesentlicher Unterschied zwischen Lokalisierung und Internationalisierung besteht darin, dass die Lokalisierung im Gegensatz zur Internationalisierung keine Vorplanung im Entwicklungsprozess erfordert. Das liegt daran, dass es schwieriger ist, den Code für die Internationalisierung zu ändern, wenn er einmal erstellt wurde.

guide

App marketing guide: Cracking the code to success

Master app marketing

Was sind die Herausforderungen bei der Mobile-App-Lokalisierung?

Diese Herausforderungen sind in Wirklichkeit eine Gelegenheit, Ihr Wissen zu erweitern und Ihre Vorurteile zu hinterfragen. Diese Erkenntnisse sind nicht nur für die Lokalisierung Ihrer App von Nutzen, sondern auch für die Vielfalt, die den Menschen ausmacht (und es sind die Menschen auf der anderen Seite Ihrer App).

1. Zusammenstoß der Kulturen

Diese potenziellen kulturellen Unterschiede lassen sich am besten mit Emojis und einem Applaus veranschaulichen,es sei denn, Sie befinden sich in China. Denn in China ist das klatschende Emoji „ein Symbol für Liebe machen“. Da überdenkt man doch jede Nachricht, die man seinen chinesischen Kolleginnen und Kollegen geschickt hat, oder? 

Die Lokalisierung erfordert bis hin zum letzten Emoji ein kulturelles Eintauchen, um sicherzustellen, dass Sie Ihre potenziellen neuen Nutzer:innen begeistern und nicht verunsichern.

2. Raum schaffen

Wir meinen das wörtlich und im übertragenen Sinne. Im weiteren Sinne bedeutet das Leben in einer globalen Welt, dass man Raum für unterschiedliche Perspektiven schafft. Im wörtlichen Sinne bedeutet das, dass Sie bei der Lokalisierung semitische Sprachen wie Hebräisch oder Arabisch berücksichtigen müssen. 

Sprachen, die von links nach rechts verlaufen, sind bekannt, aber was ist mit Sprachen, die von rechts nach links verlaufen? Wie wirkt sich das auf Ihre Interface und die User Experience aus?

Apples App Store hilft Developers, diese Herausforderung zu meistern:

3. Internationale Datum-Formate

Wenn Sie nicht bereits eine App lokalisiert haben, ist Ihnen wahrscheinlich nicht bewusst, wie umfangreich die Datumsformatierung weltweit ist.

Wenn Ihre App zum Beispiel auf Englisch, Deutsch und Japanisch lokalisiert werden soll, bedeutet das, dass Sie Ihre Daten auf drei verschiedene Arten formatieren können (nein, wirklich):

6 Best Practices für die weltweite Verbreitung Ihrer App

Bei der Lokalisierung geht es darum, Ihre App an die Anforderungen des Zielmarktes anzupassen. Dazu gehören Maßeinheiten, Währungsumrechnungen, Formate, kulturelle Normen, rechtliche Bestimmungen und technische Möglichkeiten.

Es scheint überwältigend, aber die Lokalisierung Ihrer App kann Ihnen die Unsicherheit nehmen, wenn Sie die folgenden Best Practices beherzigen:

1. Treffen Sie eine Reihe von Entscheidungen über Ihren Text

Verschiedene Sprachen benötigen mehr oder weniger viel Platz. Und es sind nicht nur die Sprachen von rechts nach links, die Sie berücksichtigen müssen. Denken Sie an Chinesisch, Japanisch, Koreanisch oder andere Sprachen mit nicht-lateinischer Schrift. 

Plötzlich sind Sie mit vertikalem Textaufbau konfrontiert. Genau aus diesem Grund müssen Sie in der Design- und Entwicklungsphase flexibel vorgehen, und Ihre App erst internationalisiert und dann lokalisiert werden.

Hinweis: Entwickeln und gestalten Sie Ihre App flexibel, damit Sie verschiedene Sprachen und Übersetzungen unterbringen können.

2. Berücksichtigen Sie regionale Faktoren und nutzen Sie ISO-Codes

Das Nachdenken über Sprache ist offensichtlich. Aber wenn es um Ihre internationale Basis geht, ist die Berücksichtigung des Standorts entscheidend.

Nehmen Sie als Beispiel dieses Szenario. Sie leben in Amerika und Ihr bester Freund in Kanada, und Sie shoppen (auf Englisch) denselben Artikel in derselben Mobile App. Wenn es Zeit ist, zur Kasse zu gehen, wird Ihnen Ihr Artikel in USD und dem Freund in CAD angezeigt. Wie konnte das so nahtlos geschehen?

Hinweis: Fügen Sie ISO-Codes hinzu. Dies wird Ihnen helfen, mit den Unterschieden in Sprache, Währung und Maßeinheiten von einem Land zum anderen umzugehen.

3. Erstellen Sie ein Glossar und eine Styleguide, damit Sie einen globalen Marken-Standard gewährleisten.

App-Lokalisierung und Marken-Standard

Unabhängig davon, ob Sie Ihre Übersetzungen auslagern oder intern übersetzen lassen, sollten Sie ein Glossar und einen Styleguide für Ihre(n) Linguisten erstellen, damit sie für einen weltweit konsistenten Markenauftritt sorgen können.

Da Ihre Website an Inhalt und globaler Reichweite zunimmt, ist die Erstellung eines Handbuchs für Ihre(n) Linguisten der beste Weg, zu gewährleisten, dass Ihre Marke ihren Zweck und nicht nur ihre Worte übersetzt.

Hinweis: Es ist viel schwieriger, dies zu erreichen, nachdem man bereits lokalisiert hat. Beginnen Sie daher am ersten Tag der App-Entwicklung damit, Terminologien für Ihre(n) Linguisten zu kodieren. So können Übersetzung und Stilkonsistenz mit dem Wachstum Ihrer Marke Schritt halten.

4. Beta-Test und Kultur einbinden

Vertiefen Sie die Mobile A/B-Tests noch weiter. Testen Sie Ihre Inhalte, UI (User Interface) und UX auf einer ganz neuen kulturellen Ebene.

86 % der Käufer:innen sind bereit, für ein besseres Customer Experience mehr zu bezahlen. Sie können Ihre Nutzer am besten begeistern, wenn Sie ihnen ein Erlebnis bieten, das sie verstehen und an dem sie sich beteiligen möchten. Mit der Bereitstellung von kulturell relevantem Kontext und Inhalt erhöhen Sie die Chancen auf positive User Experience. 

Hinweis: Testen Sie mit ausgewählten Nutzern und Muttersprachlern in jedem Land, das Sie erreichen wollen, bevor Sie eine vollständige Version veröffentlichen.

5. Vermeiden Sie hart kodierte Formate

Das Einzige, worauf wir uns in dieser Welt immer verlassen können, ist ihre Widersprüchlichkeit.

Angefangen bei Datumsformaten wie 24-Stunden- oder 12-Stunden-Split, wir können uns einfach nicht einigen. Vermeiden Sie es daher tunlichst, Texte fest zu kodieren, vor allem, wenn es sich um Daten, Uhrzeiten und Währungen handelt.

Hinweis: Nutzen Sie Standardformate zur einfachen Anpassung an Datums-, Zeit- und Währungsänderungen in Ihrer Software.

6. Lokalisieren Sie im App Store

Es ist ein echter Kampf, wenn es darum geht, in den App Stores entdeckt zu werden, was diesen Punkt zu einer der wichtigsten Best Practices macht (die BESTE Best Practice).

Lokalisieren Sie die Metadaten Ihres App Stores in möglichst vielen Sprachen. Selbst wenn Ihre In-App-Inhalte noch nicht für diese Länder lokalisiert sind, sollten Sie im App Store damit beginnen. Lokalisieren Sie den Namen Ihrer App, die Keywords, die Beschreibung und alle Screenshots.

Damit wird Ihre App für neue Länder besser auffindbar. Hinzu kommt der Vorteil der App-Store-Optimierung (ASO). Lokal zu sein bedeutet aber auch, zu optimieren. Die Lokalisierung ist ein wesentlicher Bestandteil von ASO, da sie Ihnen eine Welt von neuen Nutzern in neuen Märkten eröffnet.

Hinweis: Lokalisieren Sie im App Store auch für die Länder, für die Ihre App (noch) nicht bereit ist. Der erste Schritt zu einer App, die weltweit bekannt ist, besteht darin, dafür zu sorgen, dass Ihre App weltweit sichtbar ist.

Zusammenfassung

Sobald Ihre App lokalisiert ist, ist der Prozess noch nicht zu Ende. Wenn die Reichweite Ihrer App und Ihre Marke wachsen, müssen Sie Features hinzufügen oder Änderungen an Ihrer App vornehmen. In gewisser Weise ist der Weg von der lokalen zur weltweiten Präsenz ein endloser Prozess (genau wie die App-Entwicklung).

Also, ICYMI, hier ist alles, was Sie wissen müssen, um Ihre Mobile App zu lokalisieren und die Welt zu erobern:

  1. Eine lokale Ausrichtung ist der beste Weg, um Ihre Mobile App weltweit zu etablieren.
  2. Bei der Mobile-App-Lokalisierung werden die Funktionalitäten und die Interface einer App für globale Märkte angepasst.
  3. Die Lokalisierung Ihrer App ist ein Muss, um in der heutigen, schnell wachsenden globalen Smartphone-Welt konkurrenzfähig zu bleiben und zu überzeugen.
  4. Vor der Lokalisierung muss Ihre App internationalisiert werden. Bei der Lokalisierung geht es um den Inhalt, bei der Internalisierung um den Code.
  5. Die Lokalisierung Ihrer Mobile App bringt einige Herausforderungen mit sich, wie z. B. kulturelle Unterschiede, die Schaffung von Freiraum und die Anknüpfung internationaler Kontakte. Sie sind es auf jeden Fall wert, für Ihre App und ganz generell in Betracht gezogen zu werden!
  6. Beachten Sie bei der Lokalisierung 6 Best Practices: flexible Textgröße, Land (nicht nur Sprache), Markenkonsistenz, Betatests, Vermeidung von Hard Codes und Lokalisierung im App Store. 

Einav Mor-Samuels

Mit umfangreicher Erfahrung im digitalen Marketing ist Einav Content Writer bei AppsFlyer. Im Laufe der letzten 15 Jahre hat sie reichlich Erfahrung in der mobilen Marketinglandschaft gesammelt, Markttrends recherchiert und maßgeschneiderte Lösungen für die digitalen Probleme der Kundinnen und Kunden angeboten. Einav bereichert ihre Inhalte mit datengestützten Erkenntnissen und macht selbst die komplexesten Themen zugänglich und verständlich.
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