Der Stand der Creative-App-Optimierung
2024 Ausgabe

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Wichtigsten Ergebnisse

2 % der Creatives verschlingen 68 % der Budgets Nur 2 % der App-Creative-Varianten machen 68 % der Budgets aus, während fast 90 % der Ausgaben für nur 10 % der Ads vorgesehen sind.
Nutzergenerierte Inhalte (UGC) steigen um 22 % IPM bei Non-Gaming-Ads auf sozialen Medien UGC laufen am besten auf sozialen Netzwerken, sowohl für Non-Gaming- (+22 %) als auch für Gaming-Apps (+12 %). Reale Videos übertreffen animierte Ads um 15% für Non-Gaming.
+20% IPM für Gaming-Ads ohne UGC in Werbenetzwerken, DSPs Gaming-Creatives hatten einen um 20 % höheren IPM, wenn UGC nicht eingesetzt wurde. Animierte Ads generierten einen um 26 % höheren IPM als Creatives mit realen Videos.
Hypercasual Games erreichen 48 IPM in Werbenetzwerken Games haben mit 47,6 Installationen pro Million (IPM) in Werbenetzwerken die Aufmerksamkeit auf sich gezogen, während RPG-Games bescheidene 3,1 IPM erzielten.
Bei einer Kombination aus verschiedenen Szenen beträgt die Retention am 30. Tag 6 %. 6 % Retention wurden am 30. Tag für Video-Gaming-Ads mit einer Mischung aus UGC, Gameplay und animiertem sowie realen Videos in Werbenetzwerken verzeichnet.
30 % bessere Retention bei längeren Video-Ads Gaming-Video-Ads mit mehr als 15 Sekunden hatten auf sozialen Plattformen am 30. Tag eine um 30 % höhere Retention Rate
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Einleitung

KI-gesteuerte Mad Men: Ad-Creatives im Jahr 2024

Willkommen im KI-Zeitalter der Ad-Creative. In den letzten Jahren hat sich die Rolle der Creatives in der Werbung erheblich weiterentwickelt, indem der traditioneller Wert aus der „Mad Men“-Ära mit generativer KI verschmolzen wurde. Diese Entwicklung hat die Ideation, die Konzeptentwicklung und das Design verändert, so dass KI an jedem Berührungspunkt des Prozesses eingebunden ist.

Die Messung und Optimierung hypergranularer Creatives stellt jedoch eine weitere wichtige Entwicklung in der KI-Entwicklung dar. So können beispielsweise bestimmte Szenen und Elemente in Tausenden von Creative-Produkten identifiziert werden, wobei alles von nutzergenerierten Inhalten (UGC) bis hin zu Gameplay-Ausschnitten und Animationen automatisch analysiert wird. Auf dieser granularen Analyseebene können Marketers spezifische Creative-Komponenten mit Performance-Metriken korrelieren und so herausfinden, welche Kombinationen sich als Creative-Gewinner erweisen.

Eine weitere Differenzierung ist auf der Ebene des Creative-Engagements erkennbar. Plattformen wie Meta, TikTok und YouTube passen sich ebenfalls an, indem sie erweiterte Engagement-Metriken anbieten. AppsFlyers eigener Standard der Enriched Engagement Typen (EET) bietet zudem tiefere Insights in das Kampagnen-Engagement, die über Views und Klicks hinausgehen und einen entscheidenden Wandel in der Art und Weise, wie Kampagnen gemessen und attribuiert werden.

Da Datenschutzbedenken die Verfügbarkeit von Down-Funnel-Daten einschränken, liegt der Fokus jetzt verstärkt auf der Messung von Top-of-the-Funnel-Creatives. Werbeinhalte spielen jetzt eine wichtige Rolle, da sie in einer datenschutzfreundlichen Werbelandschaft für die Werbeplattformen selbst als wichtige First-Party-Daten dienen.

Datenanalyse *

220 Tsd. von AppsFlyers KI analysierte Creative-Varianten **
2 Tsd. Apps für Gaming- und Non-Gaming-Kategorien
720 Mio. nicht-organische Installationen angetrieben durch analysierte Creatives

Alle Ergebnisse beruhen auf vollständig anonymen und aggregierten Daten. Um die statistische Validität zu gewährleisten, befolgen wir strenge Volumenschwellenwerte und -methoden und präsentieren Daten nur, wenn diese Bedingungen erfüllt sind

** Unterstützt von der KI-gestützten kreativen Optimierungslösung von AppsFlyer. Es wurden mindestens 50 US-Dollar an Werbeausgaben pro Creative und Monat ausgegeben

„Starke Creative Assets sind die Grundlage für erfolgreiche Kampagnen. Sie erregen Aufmerksamkeit und fördern das Engagement. Aber große Ideen brauchen einen Plan. Die Integration der Content-Erstellung in die Strategie unter Berücksichtigung von Trends und Markenoriginalität ist der Schlüssel. Dieser Ansatz wird auch eine symbiotische Beziehung und eine stärkere Zusammenarbeit zwischen Marketing-Kampagnen-Managern und Creative-Team fördern.“

Dana Shaviv
UA Technical Lead – Social
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Top Trends

Die Verfolgungsjagd mit 50 Varianten: So finden Sie den Gewinner

Beginnen wir mit einer bemerkenswerten Zahl: Nur 2 % der Creative-Varianten verschlingen 68 % der Werbebudgets. Hinzu kommt, dass fast 90 % der Ausgaben in nur 10 % der Creative-Varianten fließen, da die Medienplattformen sich stark auf die Varianten mit der besten Performance konzentrieren, während sie die Varianten mit der schlechtesten Performance ignorieren. Es unterstreicht eine ernüchternde Tatsache: Um nur eine einzige erfolgreiche Ad zu erzielen, sind unter Umständen satte 50 Ad-Varianten erforderlich.

Dieses Szenario bildet den Rahmen für ein unerbittliches Zahlenspiel, das die Marketers zur Massenproduktion von Varianten zwingt. Die Faktoren, die den Erfolg von Top-Ads ausmachen, sind oft unbekannt, und die Ergebnisse variieren von Plattform zu Plattform. Angesichts der Bannerblindheit und der unvermeidlichen Werbemüdigkeit ist ein ständig wachsendes Arsenal an Creative-Konzepten – mindestens zehn pro Kampagne – erforderlich. Es ist ein nie endender Kreislauf. KI ist zu einem unschätzbaren Verbündeten bei der Generierung dieser Inhalte in großem Umfang geworden und signalisiert einen bedeutenden Wandel in den Creative-Strategien.

Aus diesem Grund ist die Rolle der Creative Strategen auch unverzichtbar geworden, um die Größenordnung einer solchen Massenproduktion zu bewältigen. Noch vor ein paar Jahren existierte dieses System praktisch nicht. Diese Einführung stellt jedoch in den letzten Jahren einen bedeutenden Paradigmenwechsel dar.

Prozentualer Anteil der Werbeausgaben der Creative-Varianten


Die IPM-Gleichung: Engagement vs. Kosten

Installs per Mille (IPM) ist eine wichtige Metrik zur Messung der Creative-Performance, die die Effektivität der Ads anzeigt und die Cost per Install (CPI) beeinflusst. Ein hoher IPM steht für eine starke Performance, die die Qualität der Creative widerspiegelt und zu niedrigeren CPIs führt, während ein niedrigerer IPM für umsatzstarke Modelle geeignet ist, die höhere CPIs tolerieren können.

Hypercasual Games sind mit einem IPM von 47,6 Spitzenreiter bei den Werbenetzwerken und übertreffen die spezielleren RPGs mit einem IPM von 3,1. Hohe IPMs können jedoch täuschend sein. Hypercasuals stehen nach der Installation oft vor Monetarisierungsproblemen, wofür ein niedrigerer CPI erforderlich ist. Im Gegensatz dazu zielen Nischengenres wie Casino- und Strategie- RPGs auf eine kleinere, profitablere Zielgruppe ab, die niedrigere IPMs für höhere Umsätze pro Installation in Kauf nimmt und damit höhere CPIs ermöglicht.

Die IPM-Effektivität variiert je nach Medium, wobei Werbenetzwerke aufgrund ihrer Kontextrelevanz in der Regel eine bessere Performance für Games bieten. Außerhalb der Games-Kategorie ziehen generative KI-Apps mit einem IPM von 9 die Aufmerksamkeit auf sich, während Foto- und Video-Apps aufgrund ihres Creative-Ad-Potenzials ebenfalls gut abschneiden. Entertainment-Apps hingegen liegen bei den IPM-Zahlen tendenziell zurück und haben mit einem schwierigeren Umfeld zu kämpfen. 

IPM nach Kategorie und Medientyp


Nur wenige Ads erhalten die volle Aufmerksamkeit

Die IPM nach Creative entspricht weitgehend der Kostenverteilung: Nur 2 % der Gaming- und Non-Gaming-Ads erreichen einen IPM über 80. Umgekehrt erzielt die Hälfte aller Ads kaum Wirkung.

Mit anderen Worten: Nur wenige Creatives können die Zielgruppen so sehr fesseln, dass sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und hohe Ausgaben verursachen, so dass der IPM ein Indikator für die Resonanz einer Ad ist. Aus einer reinen Performance-Perspektive ist ein höherer IPM oft vorteilhaft für Werbetreibende, Medien und Nutzer:innen, da er sowohl das Nutzerengagement als auch die Werbeausgaben optimiert.

Wir sehen einen großen Unterschied in der IPM-Distribution zwischen Gaming und Non-Gaming. Wir haben ein Gewinner im Non-Gaming: Es besteht eine deutliche Spaltung zwischen den High-Performern und dem Rest. Die Distribution der IPM-Scores für Games ist gleichmäßiger, da die Gaming-Marketers oft eine Menge von Ad-Variationen produzieren und testen. Dieser Ansatz, der auf kontinuierliche Iteration und Tests setzt, trägt dazu bei, die IPM-Performance auf breiter Front auszugleichen, was zu mehr Creative Gewinnern führt und die Expertise der Gaming-Branche bei der Verbesserung der Werbewirksamkeit unterstreicht.

Prozentuale IPM-Verteilung der Creative-Variaten


CPI: Volumen und Wert ausbalancieren

Der CPI ist eine sehr sensible Metrik für Marketers. Zahlreiche Faktoren, wie z. B. geografischer Standort, Ad-Typ, Kategorie, Medienplattform usw., können einen großen Unterschied ausmachen. Dieses Maß an Komplexität bedeutet, dass Marketers tief in supergranulare Daten eintauchen müssen (siehe Tabelle unten). Im Allgemeinen korreliert ein niedriger CPI oft mit einer höheren IPM.

Jedoch ist ein niedriger CPI nicht immer nur positiv. Für Games mit intensiver Monetarisierung, die einen höheren durchschnittlichen Umsatz pro Nutzer:in (ARPU) aufweisen, ist die Annahme eines höheren CPI nicht nur akzeptabel, sondern auch strategisch sinnvoll. Midcore Games werden beispielsweise vorrangig eine Nische und eine hoch engagierte Zielgruppe ansprechen und die Qualität der Nutzerakquise über das Volumen stellen. Im Gegensatz dazu zielen Hypercasual Games, die von ihrer Beliebtheit strahlt, darauf ab, eine breite Zielgruppe anzusprechen. Diese Games weisen in der Regel einen niedrigeren CPI auf, da sie auf das Volumen abzielen und auf die schiere Anzahl der Installationen setzen, um den Umsatz zu steigern.

In der nachstehenden Grafik sehen wir beispielsweise, dass Midcore-Game-Marketers erhebliche Summen zahlen, um ihre Nutzer:innen mit Video Ads in Werbenetzwerken zu gewinnen.

CPI von Video Ads in Werbenetzwerken (USD)

Die Gaming-Gruppen kombinieren die folgenden Genres: Casual: Puzzle, Party, Action, Match, Simulation, Tabletop, Kids I Hypercasual: Hypercasual I Casino: Casino I Midcore: Shooting, Strategie, RPG I Sport & Rennen: Sport, Rennsport

CPI nach Land, Kategorie, Plattform, Media Typ, und Ad Typ *

Die Gaming-Gruppen kombinieren die folgenden Genres: Casual: Puzzle, Party, Action, Match, Simulation, Tabletop, Kids I Hypercasual: Hypercasual I Casino: Casino I Midcore: Shooting, Strategie, RPG I Sport & Rennen: Sport, Rennsport

Der Erfolg einer Szene hängt stark vom Kontext ab

Die Performance von Creative Ads ist nicht auf allen Plattformen gleich. Unsere KI-gesteuerte Analyse von über 220.000 Video Ads in verschiedenen Medienumgebungen hebt die unterschiedliche Effektivität von „Szenen“ innerhalb eines Creative hervor, wie z. B. nutzergenerierte Inhalte (UGC), Gameplay-Demos, die sowohl für Gaming als auch Non-Gaming gelten, Animationen und Szenen aus dem echten Leben. (siehe die Beispiele unter den Diagrammen).

Bei der IPM-Messung schneiden Video Ads für Games ohne UGC im Durchschnitt 20 % besser ab als Ads mit UGC (+25 % in Werbenetzwerken und +15 % in DSPs). Auch bei Games ist der Einsatz von Animationen sehr effektiv: 26 % höherer IPM im Vergleich zu Ads ohne Animationen (im Durchschnitt aller Medientypen).

UGC findet seine Nische in sozialen Netzwerken, einem Umfeld, in dem diese Inhalte nativ sind, wobei UGC-Ads die Non-UGC-Ads bei Games um 12 % übertreffen und bei Non-Gaming mit einem höheren IPM von 22 %. Die Nutzung von realen Videos führt auch zu besseren Ergebnissen bei Non-Gaming, mit einem um 15 % höheren IPM als bei animierten Ads.

Es gibt keine Szene, die auf allen Plattformen gleich gut abschneidet. Marketers müssen daher ihre Inhalte auf die jeweilige Zielgruppe und den Kontext der einzelnen Kanäle abstimmen.

Da die KI optimale Strategien für verschiedene Kontexte aufzeigt, sollten Sie berücksichtigen, dass jedes Produkt anders ist und der Erfolg auf verschiedenen Ansätzen beruhen kann. Marketers experimentieren oft mit einer Reihe von unterschiedlichen Szenentypen innerhalb Medienplattformen, um die Reichweite zu erhöhen und die Erfolgswahrscheinlichkeit bei unterschiedlichen Zielgruppen zu steigern.

Gaming-IPM vs. Non-Gaming-IPM nach Medientyp: KI-gestützte Szenenaufschlüsselung 

Beispiele von Szenentypen
UGC von Buff
Animation von Lucky Buddies
Gameplay von Buff

 „Die Automatisierung revolutioniert nutzergenerierte Inhalte (UGC), indem sie alltägliche Nutzer mit innovativen Storytelling-Tools ausstattet. Creatives setzen zunehmend automatisierte Voiceover-Tools ein und bereiten damit die Bühne für eine neue Welle in der Popkultur.“

Liraz Dvora
Head of Creative, Global Gaming

Szenen-Kombinationen zeigen Top-Performer 

Da Creatives oft eine Mischung verschiedener Szenentypen einsetzen, ist es interessant zu sehen, welche Kombinationen die beste Performance bringen. In Bezug auf Werbenetzwerke zeigen die Daten, dass die Games-Creatives wahrscheinlich weniger Wert auf UGC und mehr auf animierte Charaktere innerhalb derselben Ad legen sollten. Am höchsten ist die IPM, wenn auch das Gameplay mit einbezogen wird: Ein klares Signal, dass Nutzer:innen das Game/die App sehen wollen, bevor sie sich für einen Download entscheiden.

UGC funktioniert schlechter in einem nicht-sozialen Kontext. Bei Games ist die Wahrscheinlichkeit am größten, dass eine Ad, die das Gameplay anzeigt und animierte Charaktere enthält, die virtuelle Gaming-Umgebungen widerspiegeln, ankommt. Alle anderen Kombinationen hinken weit hinterher.

Auf sozialen Plattformen sollten Gaming-Apps experimentieren, indem sie animierte und reale Videos kombinieren und den Schwerpunkt weniger auf das Gameplay legen. Das Hinzufügen von UGC wird einen leicht höheren Vorsprung an der Spitze der IPM-Performance bringen. Die Kombinationen aus Gaming- und Non-Gaming-Apps haben interessanterweise die gleichen Top-Zahlen. 

In DSP-Einstellungen deuten die Daten darauf hin, dass Game-Ads eher auf animierte Charaktere als auf UGC ausgerichtet sein sollten. Die Darstellung des Gameplays entsprach nicht der Animation, lag aber in Bezug auf die IPM knapp dahinter. 

Zur Erinnerung: Auch wenn die KI herausfindet, was in jedem Kontext am besten funktioniert, sollten Sie beachten, dass jedes Produkt einzigartig ist und der Erfolg auf verschiedenen Wegen erreicht werden kann. Daher sind Experimente unerlässlich, um die besten Kombinationen herauszufinden. 

IPM nach Medientyp: Kombinierte KI-gestützte Szenenaufschlüsselung

Beispiele für Szenen-Kombinationen
Realität, Animation & Gameplay von Lucky Buddies
UGC, Animation und Gameplay von Buff

Kombinierte IPM-Szenenaufteilung auf Länderebene


Ads, die hängen bleiben: Die Retention-Formel

Unterschiedliche Kanäle und Kontexte beeinflussen die Retention von Varianten. Ein hoher IPM kann zwar Nutzer:innen anziehen, kann aber aufgrund schwankender Engagement-Level im Laufe der Zeit auch die Abwanderung erhöhen. Bei Werbenetzwerken erweist sich eine Mischung aus UGC, Gameplay und animierten sowie realen Videos als Top-Performer für die 30-Tage-Retention bei Games und erreicht einen beeindruckenden Wert von 6,01 %.

Wenn man nur UGC in Werbenetzwerken für Games isoliert, ist die Retention höher, wenn diese Art von Creative nicht genutzt wird. Für DSPs optimiert die Kombination von UGC und realen Videos ohne Gameplay die Retention der Nutzer:innen nach der Installation von Games.

Tatsächlich verbessert UGC als Teil des Mixes die Retentionsraten auf breiter Front. Social-Media-Plattformen fördern die Retention bei Games durch Gameplay und den Einsatz von animierten und realen Videos, während Ads für Non-Games am meisten durch die Kombination von UGC und Gameplay profitieren. 

Das Gleichgewicht zwischen IPM und Retention ist für die Maximierung des ROAS entscheidend. Obwohl ein hoher IPM den CPI senken kann, kann er auch zu einer höheren Nutzerabwanderung führen. Die Herausforderung besteht darin, den Sweet Spot zu finden, der Nutzer:innen effizient anzieht, aber auch ein dauerhaftes Engagement fördert. Deshalb ist es entscheidend, den gesamten Funnel zu analysieren und sich nicht auf wichtige, aber unvollständige Zwischenmetriken wie CTR, IPM oder CPI zu beschränken.

Gaming und Non-Gaming Retentionsrate am 30. Tag nach Medientyp: KI-gestützte Szenenaufschlüsselung

Retentionsrate am 30. Tag nach Medientyp: Kombinierte KI-gestützte Szenenaufschlüsselung

Retentionsrate am 30. Tag nach Land: Kombinierte KI-gestützte Szenenaufschlüsselung


Videos von mehr als 15 Sekunden Länge funktionieren besser in sozialen Netzwerken

Die Videolänge ist eine weitere wichtige Metrik zur Messung des Nutzer-Engagements. Wir haben festgestellt, dass Gaming-Creatives mit einer Länge von mehr als 15 Sekunden auf sozialen Plattformen eine gute Performance aufweisen und die Retentionsrate nach 30 Tagen um 30 % und in Werbenetzwerken um 9 % höher ist.

Im Non-Gaming ist die Performance in den sozialen Netzwerken mit einer um 12 % höheren Retention bei langen Videos ähnlich. Bei den Werbenetzwerken und DSPs ist es jedoch umgekehrt: kürzere Videos unter fünfzehn Sekunden erzielen mit nicht weniger als 50 % bzw. 80 % eine weitaus bessere Performance.

Retentionsrate am 30. Tag nach Länge der Video Ad: KI-gestützte Aufschlüsselungen

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Experten Beiträge

Q&A mit Liraz Dvora, Head of Creative, Global Gaming

Was sind die 3 wichtigsten Trends, die Ihrer Meinung nach den Creative Prozess im Jahr 2024 dominieren werden?

Interaktives Engagement vorantreiben: 2024 wird ein Jahr der dynamischen Interaktion mit den Nutzern sein. Shoppable Videos transformieren das Stöbern mit einem Klick in einen Kauf, während Live-Streams die Zuschauer in Echtzeit einbinden und neue Maßstäbe für die Beteiligung setzen. Mithilfe von KI werden Inhalte an die Vorlieben der Zuschauer angepasst und die Verbindung zwischen Inhalt und Zuschauer durch Authentizität und Personalisierung vertieft.

Die Kreativen stehen im Vordergrund: Auch in diesem Jahr geht es um die Power der Authentizität und die unglaubliche Vielfalt, die von Kreativen auf der ganzen Welt ausgeht. Die Creator-Ökonomie boomt (laut Goldman Sachs könnte sie bis 2027 ein Volumen von 480 Milliarden US-Dollar erreichen). Jeder, der eine Geschichte hat, kann seine Zielgruppe finden. Zugängliche Tools ermöglichen es jedem, Inhalte in professioneller Qualität zu produzieren. Der Einfluss geht jetzt über die Anzahl der Follower hinaus, denn Mikro-Influencer beeinflussen Communities durch echte Verbindungen.

Alle Arten von Automatisierungs-Tools: Rationalisierung von Tasks und Förderung der Ideengenerierung. Die Integration von Automatisierungstools verändert die kreativen Arbeitsabläufe. McKinsey hebt hervor, dass ein Drittel der Unternehmen inzwischen solche Tools in ihre Prozesse einbindet und unterstreicht damit ihre Rolle als zentrale kreative Ressource.

In welchen Bereichen des Creative-Prozesses wird sich die Automatisierung in diesem Jahr am stärksten auswirken?

Die Automatisierung könnte traditionell zeit- und arbeitsintensive Tasks erheblich verändern. So wird beispielsweise die Creative Optimierung auf ein neues Niveau gehoben.

Wenn es optimiert ist, kann die Automatisierung Tausende von Creative-Beispielen analysieren – weit über die menschliche Kapazität hinaus. Dies ermöglicht die Optimierung von Inhalten über verschiedene Kanäle hinweg, zugeschnitten auf wichtige Performance-Kennzahlen.

Darüber hinaus revolutioniert die Automatisierung nutzergenerierte Inhalte (User Generated Content, UGC), indem sie alltäglichen Nutzern innovative Tools zum Storytelling an die Hand gibt. Creators setzen zunehmend automatisierte Voiceover-Tools ein und schaffen damit die Voraussetzungen für eine neue Welle in der Popkultur.

Worauf sollten Marketers beim Einsatz von Automatisierung im Creative-Prozess achten?

KI steigert zwar die Effizienz und Innovation in der Kreativität, aber es gibt einige Bereiche, in denen man aufpassen muss: Die Automatisierung verbessert zwar die Effizienz im Creative-Prozess, bringt aber auch Herausforderungen mit sich, die wir sorgfältig bewältigen müssen:

Verlust der menschlichen Note: Manchmal fehlt es Inhalten, die mit Automatisierung erstellt werden, an emotionaler Tiefe. Es ist wichtig, ein menschliches Element in unserer Arbeit beizubehalten, damit sie sich echt und kulturell angemessen anfühlt.

Übermäßiges Vertrauen in die Automatisierung: Eine zu starke Abhängigkeit von der Automatisierung kann unsere eigenen kreativen Ideen einschränken, was zu ähnlichen und wenig innovativen Inhalten führt. Die Automatisierung ist zwar ein nützliches Instrument, sollte aber unsere Kreativität unterstützen und nicht ersetzen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der effektive Einsatz von Automatisierung in der Kreativität bedeutet, das richtige Gleichgewicht zwischen ihren Vorteilen und der Beibehaltung unserer eigenen kreativen und kulturellen Erkenntnisse zu finden, um wirklich ansprechende Inhalte zu erstellen.

Was macht Ihrer Meinung nach einen Creative Gewinner in einem "kurzen vertikalen Video"-Werbeformat aus?

Um im Ad-Format „kurzes vertikales Video“ zu glänzen, ist es entscheidend, die volle Aufmerksamkeit des Betrachters innerhalb der ersten zwei Sekunden zu gewinnen. Um dies zu erreichen, muss ein fesselnder Aufhänger geschaffen werden, der sowohl visuelle als auch Audioelemente effektiv kombiniert. Da Nutzer dazu neigen, Inhalte schnell zu überfliegen, ist es wichtig, sie sofort zu fesseln.

Eine erfolgreiche „kurze vertikale Video“-Ad erregt nicht nur Aufmerksamkeit, sondern liefert auch Performance, d. h. ein Gleichgewicht zwischen Upper-Funnel- und Lower-Funnel- Metriken. Ein Creative Gewinner balanciert die Metriken des oberen und unteren Funnels aus, indem es die Vorteile und die Sprache der Plattform nutzt und gleichzeitig die Creative- oder Game-Elemente einsetzt, die die größte Wirkung erzielen.

Wenn wir nur die Metriken des oberen Funnels betrachten, können wir feststellen, ob die Creatives ansprechend sind oder nicht. Wenn wir jedoch die Metriken des unteren Funnels betrachten, können wir feststellen, ob die Creatives die relevante Zielgruppe ansprechen.

Beispielsweise ist in RPGs das Aufleveln der Charaktere sehr wichtig. Das hält die Spieler bei der Stange. In Werbenetzwerken liegt der Schwerpunkt der Creative Inhalte daher auf der Darstellung des tatsächlichen Gameplays. Auf Kurzvideoplattformen hingegen geht es darum, Spannung zu erzeugen, indem das Aufleveln des Charakters und der Fortschritt durch die Creators gezeigt werden. Sie teilen ihre Reaktionen auf Spielhighlights mit, was die Werbung authentischer und ansprechender macht. Die Darstellung herausragender Charaktere oder cooler Ausrüstungen trägt dazu bei, engagierte Gamer anzulocken, die wahrscheinlich im Game bleiben werden.

Trends kommen und gehen auf TikTok sehr schnell. Was empfehlen Sie, um die neuesten Trends zu erkennen und frühzeitig darauf zu reagieren?

Um die neuesten Trends auf TikTok effektiv zu erkennen und zu nutzen, ist ein aktives Engagement auf der Plattform unersetzlich. Dieser Ansatz gewährleistet ein tiefes Verständnis der Trends und der Dynamik der Plattform und ermöglicht eine effektive Kommunikation mit der Community.

Genauso wichtig ist es, Trends über kurzfristige Entwicklungen hinaus zu erkennen. Das Verständnis langfristiger Trends eröffnet relevante Einblicke und kreative Möglichkeiten für Marken.

Da das Gaming in der gesamten Kultur immer mehr an Einfluss gewinnt, ist die #GamingOnTikTok-Community ein wichtiger Faktor, um die Makrotrends, die unsere Plattform prägen, zum Leben zu erwecken.

Innovative Gaming-Marken erstellen auf TikTok trendige und spannende Inhalte, die bei den Fans gut ankommen. Sie zeigen, dass das Verstehen und Anzapfen der aktuellen Kultur entscheidend für den heutigen Businesserfolg ist.
  
Bytro Labs hat beispielsweise eine erfolgreiche TikTok-Kampagne gestartet. Sie beauftragten Creators mit der Produktion von Inhalten, die fesselnde Aufhänger mit den neuesten Trends kombinierten. Die Kampagne zeigte Videos im Split-Screen-Modus, in denen unten das Gameplay und oben die Reaktion eines Creators zu sehen war, was dem Trend der Plattform zu immersivem Engagement und UGC entsprach. Nach dem Start in Deutschland und der weltweiten Expansion wurde eine konsistente globale Marke beibehalten, während die Ads an die lokale Kultur angepasst wurden. Diese Strategie ist auf Trends und kulturelle Nuancen ausgerichtet und hat den ROAS deutlich erhöht.

Spark Ads vs. klassische App-Installationskampagnen: Wie sollte man vom Creative-Standpunkt aus vorgehen?

Sowohl Spark Ads als auch klassische In-Feed-Ads sollten im Tandem arbeiten und sich gegenseitig ergänzen, um die Kernbotschaft effektiv zu verstärken. Während beide Kampagnentypen darauf abzielen, „TikTok first“-Inhalte zu liefern, die die einzigartige Kultur der Plattform widerspiegeln, bringen sie jeweils unterschiedliche Stärken mit sich.

Klassische Ads setzen auf Creative Best Practices wie einprägsame Aufhänger, prägnante Texte im TikTok-Stil und fesselndes Gameplay-Material, um die Aufmerksamkeit schnell zu wecken und das Interesse an einer App-Installation zu steigern. Eine Ad könnte beispielsweise „Drei Features, die du im Game ausprobieren musst“ anpreisen, gefolgt von einem Showcase dieser Features und Gameplay, um den Betrachter visuell zu fesseln.

Spark Ads nutzen das Vertrauen und die Authentizität von Creators oder Marken. Sie stellen eine persönliche Verbindung her und zeigen die authentischen Erfahrungen der Creators. So kann ein Creator z. B. seine favorisierten Game-Features teilen und seine Follower dazu einladen, diese zu bewerten und darauf zu reagieren. Marken nutzen Spark Ads auch zur Einbindung der Community und bitten um Feedback zu ihren favorisierten Features, um ihren Ansatz zu verfeinern. Diese Strategie macht die Werbung persönlicher und ansprechender.

Mit beiden Werbeformaten wird sichergestellt, dass die Kampagnen die Aufmerksamkeit mit fesselnden Inhalten auf sich ziehen und gleichzeitig die Verbindung zur Zielgruppe durch Authentizität und Engagement vertiefen, wodurch die Gesamtwirkung der Werbemaßnahmen auf TikTok maximiert wird.



Q&A with Dana Shaviv, UA Technical Lead – Social

Wie ist Ihr Creative Team aufgebaut und wie ist es mit dem UA-Team verbunden?

Unser Creative Team, das sowohl Designer als auch strategische Planer umfasst, arbeitet Hand in Hand mit dem UA-Team, um wirkungsvolle Inhalte zu produzieren. Diese Zusammenarbeit wird durch einen regelmäßigen Austausch von Informationen gefördert.

Das UA-Team stellt Daten und Insights zur Verfügung, um sicherzustellen, dass die Creative-Trends mit dem übereinstimmt, was bei den Nutzern ankommt. Wir halten laufend Meetings und Sync-Ups ab, um erfolgreiche und weniger erfolgreiche Creatives zu diskutieren.

Dieser Austausch ist von entscheidender Bedeutung. Das UA-Team erhält Updates zu Branchentrends und potenziellen Creative-Trends, während die Marketingstrategen über spezifische Kampagnenerfolge und -misserfolge informiert werden. Beide Seiten tragen zum Ideenfindungsprozess bei, indem sie Performance-Lücken analysieren und Verbesserungsstrategien entwerfen.

Dazu gehören die Iteration bestehender Creative, Brainstormings und die Priorisierung von Tasks, um sowohl schnelle Erfolge als auch innovative, langfristige Projekte zu erzielen.

Während KI viele Vorteile mit sich bringt, was sind die "schlechten" Dinge, auf die man beim Einsatz von KI im Creative-Prozess achten sollte?

Gen-AI ist eine wertvolle Ergänzung für die Creative-Produktion, da sie schnellere Durchlaufzeiten ermöglicht, aber Faktoren wie der Verlust von Kreativität und das Fehlen menschlicher Kompetenz sollten während des gesamten Prozesses berücksichtigt werden.

Während KI die Erstellung von Inhalten rationalisieren kann, besteht bei übermäßigem Einsatz die Gefahr der Homogenisierung,
Sie könnte die einzigartigen Stimmen, Perspektiven und innovativen Ideen, die menschliche Creators einbringen, unterdrücken.

Die unbestreitbare Produktivitätssteigerung durch KI ist ein mächtiges Tool, aber sie sollte nicht auf Kosten der Kreativität gehen. Die menschliche Intuition ist nach wie vor unersetzlich, und es ist dieser Funke, der Inhalte hervorbringt, die bei unseren Kunden, die sich nach Originalität sehnen, wirklich ankommen.

Welche Metriken berücksichtigen Sie und auf welcher Granularitätsebene messen und optimieren Sie?

Meine Herangehensweise an die Creative Optimierung beginnt mit einem tiefen Eintauchen in Daten, um Erkenntnisse und Möglichkeiten aufzudecken. Ich analysiere verschiedene Metriken, die auf spezifische Ziele zugeschnitten sind. Zunächst konzentriere ich mich auf Metriken des oberen Funnels, um High Performance-Creatives zu identifizieren. Das heißt, ich priorisiere Creatives, die die gewünschten Conversions, wie App-Installationen bringen. Mit dem Tracking von Impressionen, Views, Klicks, Installationen und Play-Rates kann ich im gesamten Funnel erkennen, welche Creatives die Aufmerksamkeit der Nutzer auf sich ziehen und sie zum Handeln motivieren.

Sobald ich Konzepte entwickelt habe, die den Nutzer ansprechen, konzentriere ich mich auf die Optimierung der unteren Metriken des Funnels. Mein Ziel ist es, die Nutzer bei der Exploration der Game Features zu unterstützen und ein optimales Gaming-Erlebnis zu gewährleisten. Dazu gehört das Monitoring zusätzlicher Metriken, die das Engagement und die Zufriedenheit der Nutzer messen.

Während dieses Prozesses behalte ich die KPIs für Umsatz und Retention genau im Auge. So stelle ich sicher, dass meine Optimierungen eine relevante und engagierte Zielgruppe anziehen, die langfristigen Wert schafft.

Welche Werbeformate (Video, Banner, Playable usw.) werden Ihrer Meinung nach im Jahr 2024 gut laufen?

Video ist nach wie vor eine der wichtigsten Quellen für die Gewinnung von Nutzern in sozialen Netzwerken. Fesselnde Videos, die den Daumen anhalten, werden aufgrund ihrer erwiesenen Fähigkeit, Ergebnisse zu erzielen, wahrscheinlich weiterhin an der Spitze stehen.

Die sich ständig verändernde Landschaft der Plattformdynamik und aufkommende Trends erfordern jedoch einen flexiblen Ansatz. Es ist unerlässlich, agil zu sein und eine sich ständig weiterentwickelnde Strategie zu entwickeln.

Um an der Spitze zu bleiben, setzen wir auf Flexibilität und erforschen neue Werbeformate. Diversifizierung ist der Schlüssel, und wenn wir mit verschiedenen Formaten experimentieren, können wir unsere Kampagnen anpassen und optimieren, um maximale Wirkung zu erzielen.

Gibt es noch andere Tipps/Strategien, die Sie in Bezug auf Creative empfehlen?

Ich bin davon überzeugt, dass starke Creative Assets die Grundlage für erfolgreiche Social-Media-Kampagnen sind. Sie erregen Aufmerksamkeit und fördern das Engagement. Aber großartige Ideen brauchen einen Plan. Integrierte Inhaltserstellung mit einer Strategie für Social Media, wobei Trends und Markenoriginalität berücksichtigt werden.

Dieser Ansatz wird auch eine symbiotische Beziehung und eine engere Zusammenarbeit zwischen den Managern von Marketingkampagnen und den Creative-Teams fördern. Diese Kooperation ermöglicht ein Brainstorming, Feedback und letztlich wirkungsvollere Kampagnen.
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Zusammenfassung

Background
Sind Sie bereit, gute datengestützte Entscheidungen zu treffen?